Fortpflanzung

Die Natur hat immer neue Variationen zur Arterhaltung und Vermehrung „ erfunden“. So kamen auch die Lebendgebärenden entwicklungsgeschichtlich später als die Eier legenden. Fischeier sind, bis zum Freischwimmen der Jungtiere, ständig der Gefahr von Laichräubern ausgesetzt.
Die Jungen von Lebendgebärenden dagegen können sich sofort verbergen und sich ihren Fressfeinden, durch Verstecken in Pflanzen, hinter Steinen oder etwa in Algenteppichen, entziehen. Deshalb brauchen Lebendgebärende auch nicht so hohe Wurfzahlen, wie Eierlegende. 20-40, selten bis 150 Jungen bringen die Weibchen hervor, die Zahl bei Eierlegenden hingegen liegt oft bei Tausenden und mehr.

Ein Erkennungszeichen der Lebendgebärenden ist das bei männlichen Tieren vorhandene Gonopodium (Begattungsorgan), also die umgewandelte Afterflosse. Mit diesem setzt das Männchen so genannte Spermatophoren (Spermienpakete) innerhalb der Weibchen ab. Die Eier reifen dann im Körper des Weibchens, kurz vor der Geburt platzen die Eier und lebende Jungen verlassen den Körper des Weibchens. Ebenso fast einmalig ist die Vorratsbefruchtung. Somit können Weibchen mehrer Male Jungen zur Welt bringen, ohne dass ein Männchen zugesellt wurde. Jedoch überlagern, bei einem neu eingesetzten Männchen, dessen Spermien sofort die der Vorratsbefruchtung.

Dies ist für uns in der Guppyzucht von hoher Wertstellung. Somit ist der Gedanke, stets nur mit jungfräulichen Weibchen zu züchten, nicht unbedingt anwendbar.

Unser Guppy wird nach Standartformen gezüchtet.

Innerhalb dieser so genannten Standartformen werden eine Großzahl von Farben und Zeichnungen gezüchtet. Dies zeigt wiederum, was für eine große züchterische Vielfalt in unserem Guppy steckt. Dazu kommt noch die relativ hohe Anpassungsfähigkeit an die unterschiedlichen Umweltbedingungen und seine sprichwörtlich einfache Vermehrung. Was jedoch auf keinen Fall heißen soll, dass wir unser Guppy weniger Aufmerksamkeit wie anderen Aquarienbewohnern schenken müssen. Erst ein richtig gepflegter und gehaltener Guppy entfaltet seine volle Schönheit und Farbenpracht.

Bei Ausstellungen hat man sich innerhalb Europas auf einen Ausstellungscode geeinigt und ihn in einem Standart festgeschrieben. (I-K-G-H)

So gilt folgende Aufteilung der Formen und Grundfarben, sowie Farbe und Zeichnung:

COD Standart / Form COD Grundfarbe COD Deckfarbe / Muster
           
1
  Fächerschwanz
1
  Wildgrau
1
  Rot
2
  Triangelschwanz
2
  Gold
2
  Blau
3
  Schleierschwanz
3
  Blond
3
  Grün
4
  Fahnenschwanz
4
  Blau
4
  Gelb
5
  Doppelschwert
5
  Pink
5
  Weiß
6
  Oberschwert
6
  Albino
6
  Schwarz
7
  Unterschwert
7
  Weiß
7
  Neon
8
  Leierschwanz
8
  Silber
8
  Moskauer
9
  Spatenschwanz    
9
  Matallic
10
  Speerschwanz    
10
  1/2 Schwarz und 3/4 Schwarz
11
  Rundschwanz    
11
  Snakeskin / Filigran
12
  Nadelschwanz    
12
  Wiener Smaragd
       

13

  Einfarbig
       
14
  Mehrfarbig
       
15
  AC (all colours)
       
16
  AOC (all other colours)
       
17
  Bunt
       
18
  Japanblue
       
19
  Blue,- / Red-Grass